Hundertausende Menschen machen jedes Jahr beim AMNESTY Briefmarathon mit: Sie schreiben Briefe, SMS, Emails, … für Menschen in Not und Gefahr. Sie fordern weltweit anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte am 10. Dezember Regierungen auf, gewaltlose politische Gefangene freizulassen und Unrecht zu beenden. So werden zu Unrecht inhaftierte Menschen freigelassen, diskriminierende Gesetzestexte geändert und politische Aktivistinnen und Aktivisten in ihrer Arbeit unterstützt.
Dieses Jahr geht es vor allem um die Menschenrechte Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Dies sind die 10 beispielhaft ausgewählten Fälle des Briefmarathons 2022:
- Bangladesch: einem Klimaaktivisten drohen 10 Jahre Haft wegen eines Posts auf Facebook
- Frankreich: eine 80-jährige Unbeteiligte wurde am Rande einer Demonstration bei einem Polizeieinsatz getötet. Bis heute ist dafür niemand zur Verantwortung gezogen worden
- Hongkong: 22 Monate Haft für den Aufruf zum Gedenken an die Todesopfer der Tiananmen-Proteste von 1989 Kerzen anzuzünden. Weitere Strafen drohen
- Iran: über 54 Jahre Haft sowie 74 Peitschenhiebe für die Teilnahme an friedlichen Protesten gegen Ungleichheit und politische Unterdrückung
- Kamerun: 5 Jahre Haft für die Teilnahme an einem friedlichen Protest gegen die Wirtschaftslage des Landes
- Kuba: 5 Jahre Haft, weil er sich für die Meinungsfreiheit einsetzt. Dazu reichte die Ankündigung an einer Demonstration teilzunehmen
- Marokko: 20 Jahre Gefängnis, weil er soziale Gerechtigkeit fordert. Dazu unterbrach er eine Predigt und warf dem Imam vor, die Religion dazu zu missbrauchen, die Anliegen der Regierung zu verbreiten
- Paraguay: Diskriminierung von 2 LGBTI-Aktivistinnen, weil sie zu ihrer Identität stehen. Sie stellten 2016 als transsexuelle Menschen einen Antrag auf Namensänderung
- Russland: eine Künstlerin ist in Haft wegen einer Anti-Kriegsaktion. In einem Supermarkt ersetzte sie die Preisschilder durch kleine Papieretiketten mit Informationen über die Invasion
- Simbabwe: drei oppositionelle Frauen wurden nach ihrem friedlichen Protest gegen den Umgang der Regierung mit der Corona-Pandemie und der Hungersnot im Land entführt und wahrscheinlich gefoltert. Weiterhin drohen jeder bis zu 20 Jahren Haft
Die AMNESTY-Gruppe Murnau macht dazu am Samstag, den 3. Dezember 22 einen Infostand in der Murnauer Fußgängerzone und am Samstag, den 10. Dezember 22 einen Infostand in der Weilheimer Fußgängerzone. Von 10 bis 12.30 Uhr können sich Interessierte über die 10 ausgewählten Fälle des Briefmarathons informieren. Wer will kann vorbereitete Petitionen an die jeweiligen Machthaber schicken. Auch Spenden für die Arbeit von AMNESTY INTERNATIONAL sind willkommen.
Unter www.briefmarathon.de können sie sich zu diesen Fällen auch selber informieren und die Opfer der Menschenrechtsverletzungen online unterstützen. Der Briefmarathon läuft bis einschließlich 22.12.2022.